Josef Remold

Von | 28. September 2024

Josef Remold
* 13. Januar 1902 in Eichstätt, † 9. Oktober 1985 in München. Polizist und Wehrmachtsoffizier, 1919 „Freikorps Oberland“, 1922 Eintritt in die Bayerische Landespolizei, 1933 Publikation des „Handbuch für die Hitlerjugend“ zur vormilitärischen Ausbildung, 1935 Übertritt als Hauptmann in die Gebirgstruppe der Wehrmacht, 1943 als Regimentskommandeur in Nordgriechenland verantwortlich für Erschießungen von Zivilisten im Zuge der Partisanenbekämpfung und von gefangenen italienischen Offizieren, im Mai 1945 als Divisionskommandeur in Norwegen Genehmigung von Todesurteilen gegen Wehrmachtssoldaten in Gefangenschaft, 1952–1967 Präsident der Bayerischen Bereitschaftspolizei.
Der tiefgläubige Polizeibeamte Josef Remold, der es nach 1945 zum ersten Präsidenten der bayerischen Bereitschaftspolizei bringen sollte, war in NS-Tagen ein gefragter Mann bei der vormilitärischen Ausbildung der Hitlerjugend. Bei der Gebirgstruppe war er am „Kult von Männlichkeit, Körperkraft und siegreichem Kampf“ (Ralph Klein) beteiligt und selbstverständlich auch an Erschießungen und Todesurteilen, an „Säuberungsunternehmen“ gegen Partisanen und gegen Geiseln. In Norwegen bestätigte er als Divisionskommandeur noch am 10. Mai 1945 vier Todesurteile, obwohl es seit 8. Mai gar keine Wehrmacht mehr gab. Das alles erschien der Staatsanwaltschaft nach 1945 gesetzeskonform, wie sein Biograf Eggert Blum herausfand. Im Ruhestand schließlich, am liebsten im „Kameradenkreis der Gebirgstruppe“, erwies Remold sich als unbelehrbarer Geschichtsrevisionist.
Beschrieben in:
– THT 17, S. 311-321

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