Gerhard Grimm

Von | 16. Juli 2023

Gerhard Grimm
* 1. Dezember 1910 in Freiburg, † 16. Juni 1990 in Neuötting. Kunstgewerbler, 1933-1945 NSDAP 1934-1945 Mitarbeiter der Gestapoleitstelle München, 1934-1945 Allgemeine SS (zuletzt: Hauptscharführer), Durchführung größerer Aktionen gegen Zeugen Jehovas, Mitwirkung bei den Vorbereitungen von Judentransporten.
Hauptscharführer Gerhard Grimm war bei der Münchner Gestapo seit 1934 zuständig für die Verfolgung der Zeugen Jehovas. Als Kunstgewerbler arbeitslos seit 1932 war es ihm zunächst um einen sicheren Arbeitsplatz gegangen. Rasch aber identifizierte er sich mit seiner Arbeit: Ab 1941 als Sachbearbeiter für sog. staatsfeindliche Sekten machte er sich insb. durch die Wahl seiner Mittel mehr und mehr unentbehrlich, vor allem auch auf praktischem Gebiet bei Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und Verhören. Nach 1945 stritt er, wie sein Biograf Christoph Wilker schreibt, trotz diverser Zeugenaussagen ab, jemals auch „nur“ gefoltert zu haben. Sein „Glück“ war, dass einige seiner Opfer im Nachkriegsprozess betonten, ihn aus Glaubensgründen nicht belasten zu wollen.
Beschrieben in:
– THT 16, S. 197-206

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