Gottlob Pfeiffer
(1904-1997), Kaufmann, ab 1932 Kreisleiter Wangen/Allg., 1941 „Haarschuren“ von Leutkirch, nach 1945 in Scheidegg
Rudi Schönfeld widmet sich Gottlob Pfeiffer, dem Kreisleiter der NSDAP in Wangen. Dieser Mann ist vor allem bekannt geworden, weil er – ohne Weisung von oben – für vier Frauen die öffentliche Haarschur wegen verbotener sexueller Beziehungen zu kriegsgefangenen Zwangsarbeitern anordnete. Als er deshalb 1951 vom Schwurgericht Ravensburg verurteilt wurde, ging er in Revision – und gewann. Man kaufte ihm ab, dass er, wie von devoten Zeugen bereitwillig testiert, grundsätzlich gegen die Gewaltmethoden des Dritten Reiches gewesen sei. Für die Spruchkammer zur Entnazifizierung galt er jedoch als „belastet“; ein Gnadengesuch wurde von Ministerpräsident Gebhard Müller abgelehnt.
Beschrieben in:
– THT 4, S. 183-195
