Theodor Pfizer
(1904-1992), Oberreichsbahnrat, mitverantwortlich für Zwangsarbeiterlager der Reichsbahn in Ulm, Plochingen und Bietigheim. 1923 Schwarze Reichswehr, 1940 nicht in die NSDAP aufgenommen, 1948-1972 Oberbürgermeister Ulm
Die Thematisierung des Oberbürgermeisters von 1948 bis 1972, Theodor Pfizer, in einem Buch über NS-Belastete hat dem THT-Projekt im offiziellen Ulm sicherlich geschadet, gilt Pfizer doch nach wie vor als unbescholten. Dabei ist heute nachgewiesen, dass Pfizer als Oberreichsbahnrat mitverantwortlich sowohl für Deportationen auch für Zwangsarbeiterlager der Bahn in Ulm, Plochingen und Bietigheim war. Sein Biograf Andreas Lörcher nennt ihn zusammenfassend für die NS-Zeit einen „opportunistischen Trittbrettfahrer, der Karriere machen wollte.“ Es bleibt zu hoffen, dass diese Klassifikation allmählich Allgemeingut wird, trotz unbestreitbarer Verdienste Pfizers in der Nachkriegszeit.
Beschrieben in:
– THT 2, S. 141-149
