Johannes Pauli
(1900-1969), Lagerführer KZ Bisingen, 1956 in der Schweiz zwölf Jahre Zuchthaus
Der Arbeiter Johannes Pauli war über seine Mitgliedschaft im „Stahlhelm“ 1934 bei deren Überführung in die SA gekommen. Nach Kriegsbeginn war er Feldgendarm für „Sicherungsaufgaben“ hinter der Front, also möglicherweise auch bei der angeblichen Partisanenbekämpfung eingesetzt. Nach einem Disziplinarverfahren wegen Alkoholmissbrauch kam er zur Wachtruppe des KZ Dachau und begleitete vom KZ Natzweiler-Struthof aus einen Häftlingstransport nach Auschwitz. Es folgten Wachdienste in den südwestdeutschen KZ-Außenlagern Schörzingen und Dautmergen, bevor er als Hauptscharführer 1944 Lagerführer in Bisingen wurde. In all diesen Lagern des KZ „Wüste“ wurde das Ziel verfolgt, Ölschiefer für eine künftige Benzingewinnung abzubauen. Das KZ Bisingen war dabei wegen fehlender Versorgung seiner Häftlinge eines der schlimmsten Konzentrationslager überhaupt. Bis zur Räumung im April 1945 waren in knapp 1 ½ Jahren 1.187 Häftlinge oder 55
Beschrieben in:
– THT 9, S. 310-318
