Gustav Adolf Scheel
(1907-1979), Arzt, Reichsstudentenführer, 1940/41 BdS Elsass, 1941 Gauleiter Salzburg, nach 1945 rechter Netzwerker
Der Arzt Gustav Adolf Scheel ist heute vor allem als ehemaliger Reichsstudentenführer bekannt. Doch war er auch Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) im besetzten Elsass. Gustav Adolf Scheel verdankte den Aufstieg in der NSDAP seiner frühen Karriere als NS-Aktivist unter Studenten; zeitweise galt er als „einflussreichster Hochschulpolitiker“. Parallel arbeitete er für den SD, forcierte später die „Eindeutschung“ im Elsass und fungierte schließlich ab 1941 als Gauleiter in Salzburg. Philipp T. Haase beschreibt, wie er als „Multifunktionär“ Anteil am Ausbau des SD zum „Überwachungsinstrument“ hatte. Salzburg positionierte er mit „Mozartkult“ und der Gründung des „Salzburger Heimatwerks“ als „Kulturhochburg“ des Großdeutschen Reiches. Nach 1945 wurde er Arzt in Hamburg und wirkte aus dem Hintergrund als zentraler Mittelsmann zwischen ehemaligen NS-Größen, gelegentlich bis ins demokratische Parteienspektrum hinein.
Beschrieben in:
– THT 8, S. 295-325
