Hans Gollwitzer

Von | 28. September 2024

Hans Gollwitzer
* 13. Januar 1896 in Erding, † 24. März 1979 in Mühldorf a. Inn. 1929 NSDAP, 1931–1935/1937 evangelisch-lutherischer Pfarrer in Mühldorf, im Oktober 1934 kommissarischer Bischof der Deutschen Christen für Altbayern, 1935–1937 hauptamtlicher Geschäftsführer der NSDAP-Kreisleitung, 1937–1945 und 1952–1966 Bürgermeister von Mühldorf.
Wie kaum ein anderer personifiziert Hans Gollwitzer die Verbindungen zwischen evangelischer Kirche und Nationalsozialismus. Ursprünglich Pfarrer in Mühldorf a. Inn förderte er das Entstehen der sog. „Deutschen Christen“ und wurde zeitweise sogar zu deren Bischof für Altbayern ernannt. Nachdem sich innerkirchlich allerdings der moderatere Landesbischof Hans Meiser durchsetzen konnte, verlor Gollwitzer seine kirchliche Anstellung und wurde ab 1937 hauptamtlicher Bürgermeister von Mühldorf. Sein Biograf Edwin Hamberger schildert bis ins Detail, was ihn so beliebt machte und warum er von 1952 bis 1966 ein weiteres Mal als Bürgermeister amtierte, mit immer noch erstaunlich hohen Zustimmungswerten. Bis heute tut sich Mühldorf schwer damit, dieses unerfreuliche Erbe zu bewältigen.
Beschrieben in:
– THT 17, S. 150-170

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