Hans Haage
(1.6.1905 Mährisch-Schönberg-1998), stv. Lagerleiter im KZ Fossoli und im KZ Bozen, in Italien 1948, 1954 und 1996 als Kriegsverbrecher angeklagt, nicht ausgeliefert, lebte nach 1945 in Reißing, Kelheim und Bad Abbach.
Hans Haage war ein unauffälliger Mann, der nach dem Krieg seinen Lebensabend in Bad Abbach verbrachte. Wohl kaum jemand hätte sich vorstellen können, dass er, wie sein Biograf Benjamin Neumaier belegt, ein gesuchter mutmaßlicher Kriegsverbrecher war, gegen den in Italien mehrfach ermittelt wurde. Ihm wurden hundertfach KZ-Gewalttaten vorgeworfen. Bezeichnenderweise nannte man ihn vor Ort den „Henker von Bozen“. Aber an Italien ausgeliefert worden ist er nicht, und er durfte sich sicher fühlen in Deutschland. Seine Tochter sagte: „Was mein Vater im Krieg gemacht hat, darüber wurde in der Familie nie gesprochen.“
Beschrieben in:
– THT 13, S. 159-168
