Hans Olpp

Von | 29. Februar 2020

Hans Olpp
(1897-1985), SA-Gruppenführer „Main-Franken“ aus Kirchheim/T., beteiligt am Brandanschlag auf die Synagoge Ludwigsburg, ließ 1945 in Rieneck (heute Krs. Main-Spessart) fünf Russen erschießen
Der SA-Funktionär Hans Olpp aus Kirchheim unter Teck lässt sich geradezu idealtypisch als Urgestein der SA verstehen: Formal ist der Kunstmalermeister schon seit 1922 dabei gewesen, bis zum bitteren Ende 1945. Aber auch davor greift ein Rad ins andere: Kriegsfreiwilliger und Offiziersanwärter, völkische Vereinsmitgliedschaften, Ablehnung der parlamentarischen Demokratie. Auffallend sei seine „Idealisierung von Kriegserlebnis und Kameradschaftsgeist“, dazu eine „gewisse Männerbündelei“ und „völlig enthemmte Rücksichtslosigkeit und Gewaltbereitschaft“: das waren laut seinem Biografen Steffen Seischab Olpps Grundkonstanten. In der SA stieg er stetig auf, war zuletzt SA-Brigadeführer, aber eben nur dort. Die faktische Entmachtung der SA nahm er hin, da er in entscheidenden Momenten „den Mund hielt“ (Seischab). Nach 1945 tauchte er für zweieinhalb Jahre ab und führte anschließend ein unauffälliges Leben.
Beschrieben in:
– THT 10, S. 319-341

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