Hans Sommerer

Hans Sommerer
* 11. März 1892 in Regensburg, † 24. März 1967 in München. Pfarrer, vor 1933 NSDAP und SA, Mitglied der Glaubensbewegung Deutsche Christen (DC), 1923 – 1934 Evangelisch-Lutherische Diakonissenanstalt Neuendettelsau, 11.10. – 2.11.1934 „geistlicher Kommissar für Ober-, Mittel- und Unterfranken‘; 1936 – 1945 Neinstedter Anstalten Ostharz, 1947 – 1964 Pfarrer in Kirchohmfeld (Landkreis Eichsfeld / Thüringen).
Pfarrer und SA-Mitglied Hans Sommerer wäre gerne gerne „Frankenbischof“ geworden, d.h. oberster Repräsentant der evangelischen Franken. Zumindest wollten das die „Deutschen Christen“ so, eine antisemitisch-rassistische Strömung innerhalb des Protestantismus, die für ein Zusammengehen von Christentum und Nationalsozialismus eintrat. Er scheiterte letzten Endes allerdings schon 1934 an einer Mehrheit andersdenkender Gläubiger, wie sein Biograf Hans Rößler berichtet. In Neinstedt förderte er später als Anstaltsleiter vehement Krankenmorde, was dazu führte, dass er nach Kriegsende als „Nazi-Aktivist“ galt. Er wurde schließlich nach 1945 Pfarrer einer abgelegenen Pfarrei in Thüringen. Als er nach seiner Ruhestandsversetzung nach München umzog, kam es nicht zur Versöhnung mit den Kirchenoberen. Sommerer starb verbittert.
Beschrieben in:
– THT 15, S. 277-286

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