Hans von Zobel, Freiherr von Giebelstadt zu Darstadt
(1878 – 1964), Kunstmaler und Rittergutsbesitzer, „idealistischer Anfangsbegeisterter“. 1930 – 1945 NSDAP, förderndes Mitglied der SS, Wegbereiter der NSDAP in Füssen, 1932 – 1934 Kreisleiter Füssen. Nachhaltige Konflikte mit dem SA-Sonderkommissar Ludwig Kögel. 1936 Rückzug ins Privatleben.
Baron Zobel bzw. Hans Frhr. von Zobel und Giebelstadt zu Darstadt, wie Hans von Zobel mit vollem Namen heißt, war den Nazis hochwillkommen. Ein Mann mit ausreichend braunem Hintergrund, gleichzeitig aber auch guten Manieren, ein künstlerisch angehauchter Feingeist gar: Gauleiter Karl Wahl wusste, warum er gerade Zobel zum ersten Kreisleiter Füssens ernannte. Man erhoffte sich von ihm, wie sein Biograf Andreas Berg betont, mehr Resonanz im gutbürgerlichen Milieu. In der Partei aber traf er auf die üblichen Rabauken und arbeitete sich an ihnen ab: Schon 1934 wurde er durch den karrierebewussten Markt Oberdorfer Kollegen Sailer ersetzt.
Beschrieben in:
– THT 12, S. 358-368
