Heinz Doering

Von | 28. September 2024

Dr. Heinz Doering
* 14. Juni 1894 in Tempelhof b. Berlin, † 10. April 1971 in Annabrunn b. Mühldorf. Jurist, zunächst BVP, 1926 Regierungsrat, 1928 Bezirksamtmann Wasserburg/Inn (zuletzt: Bezirksamtvorstand), 1933 NSDAP, 1/1939 Landrat Schrobenhausen, 2/1939 Landrat Mühldorf. 4/1942 Abordnung zur Hauptabteilung Innere Verwaltung Generalgouvernement, 8/1943 – 8/1944 Kreishauptmann in Opatów/ Distrikt Radom, 10/1944 – 2/1945 Landrat Trautenau b. Außig/„Sudetenland“, 3/1945 Versicherungskammer München, 5/1945 – 9/1948 Internierungslager, 1948 Hauptschuldiger (Gruppe I), 1950 Belasteter (Gruppe II), 1952/53 Mitglied der KPD, bis zum Tod unbelehrbarer Nazi.
Dr. Heinz Doering, u.a. Landrat in Schrobenhausen, Mühldorf und Kreishauptmann „im Osten“, zeitlebens „egozentrisch und selbstmitleidend“, wie sein Biograf Markus Roth formuliert, gab in NS-Tagen den überharten „Kämpfer für den Nationalsozialismus“, dessen „Programm“ sich „aus der Uniform, die ich zu tragen die Ehre habe“, ergebe. Die Massenmorde an Juden verortete er als eine Frage des guten Stils. Nach 1945 orientierungslos geworden, schloss er sich für ein paar Monate der KPD an, bis er bis zu seinem Tod unverbesserlich in alte nationalsozialistische Bahnen zurückfiel, überzeugt, dass der NS-Staat wiederauferstehen werde: „Was für das Christentum die Märtyrer waren, das sind wir für den Nationalsozialismus“. In seinem Schlafzimmer hing bis zuletzt ein Portrait Hitlers.
Beschrieben in:
– THT 17, S. 116-124

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