Hermann Dolp
(1889 – 1944), Schlosser, 1923 (1928/9) NSDAP und SS. 1931 SS-Standartenführer (1939 degradiert, zuletzt wieder Obersturmbannführer), 1934 „Führer des Gefangenenwesens“ im KZ Dachau, später SS-Führer in weiteren Konzentrationslagern. Galt als sehr brutal, dabei eher mittelmäßig und oft überfordert.
Der in Türkheim geborene Hermann Dolp war als „alter Kämpfer“ bereits 1931 und trotz Zweifeln an seiner Qualifikation zum SS-Standartenführer aufgestiegen, wurde 1939 aber nach einer Trunkenheitsaffäre degradiert zum Sturmbannführer.9 Von daher unter verschärfter Beobachtung stehend brachte er es im zweiten Anlauf noch einmal bis zum Obersturmbannführer.10 Erkauft war dieser zweite Aufstieg, wie sein Biograf Dirk Walter festhält, durch besonders bedingungslose Unterordnung insb. unter den SS-Gruppenführer Odilo Globocnik (seinerseits wegen Unterschlagungen als ehemaliger Gauleiter von Wien auch „auf Bewährung“). Ein Häftling schrieb später: „Es gab keine Worte, die schlimm genug waren, um Hermann Dolp, den Kommandanten unseres Arbeitslagers, zu beschreiben“.
Beschrieben in:
– THT 12, S. 75-88
