Hugo Boss
(1885-1948), Schneider in Metzingen, Kaufmann und Unternehmer
Die Modemarke „Hugo Boss“ kennt heute jeder. Weniger bekannt aber ist, dass Hugo Boss seine Bekleidungsfabrik in Metzingen während des „Dritten Reiches“ u. a. wohl nur deshalb vor dem Konkurs bewahren konnte, weil er 1931 in die NSDAP eintrat und fortan Braunhemden produzieren durfte bzw. später Uniformen. In diesen Jahren beschäftigte er auch Zwangsarbeiter, insgesamt 1.241 Personen. Der Reutlinger Kreisuntersuchungsausschuss stufte ihn deshalb als „Aktivisten“ bzw. „Förderer und Nutznießer des Nationalsozialismus“ ein. Die Hugo Boss AG ist 2000 der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft zur Entschädigung der Zwangsarbeiter beigetreten: Ohne den im „Dritten Reich“ erfolgreichen Geschäftsmann Hugo Boss gäbe es heute, so sein Biograf Rudolf Renz, kaum einen ganzen Konzern unter diesem Namen. Hugo Boss war „mehr als nur Trittbrettfahrer“.
Beschrieben in:
– THT 9, S. 44-58
