Johann Appler
* 13, Juni 1892 in Straßhof b. Uffenheim, † 21. Dezember 1978 in Gunzenhausen. Steuersekretär, 1920 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund, 1924 Völkischer Block, 1928 NSDAP + Ortsgruppenleiter Gunzenhausen, 1931 SS-Ortsgruppenleiter, 1933 MdR, 1935 Bürgermeister Gunzenhausen, im Spruchkammerverfahren als Belasteter (Gruppe Il) verurteilt.
Johann Appler kann, wie sein Biograf Thomas Greif verdeutlicht, als Musterbeispiel eines braunen Provinzfunktionärs angesehen werden. Seine Vita ist inzwischen gut erforscht und sein Denken und Handeln vergleichsweise transparent, so dass dieser Aufsatz sich besonders gut als Einstiegsartikel eignet. Der gelernte Finanzbeamte hatte sich bereits unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg radikalisiert und danach zuerst als Funktionär der NSDAP, später auch als Bürgermeister von Gunzenhausen und nomineller Reichstagsabgeordneter betätigt. Im Spruchkammerverfahren wurde er als Belasteter der Gruppe II eingestuft, weil er vor Ort einer der Drahtzieher einer durchgehenden „mentalen Machtergreifung“ war.
Beschrieben in:
– THT 15, S. 19-26
