Johann Schmer

Von | 23. September 2022

Johann Schmer
(30.1.1891 Weißenberg – 15.9.1970 Sulzbach-Rosenberg), Schuhmacher, Kriminalrat. 1910 – 1920 Berufssoldat, 1919 Freikorps, 1921 Landespolizei, 1923 Kriminalpolizei. 1933 NSDAP sowie Bayerische Politische Polizei/Gestapo, 1939 Sonderkommandoführer Einsatzgruppe I in Polen, 1939/40 Gestapochef Lublin, 1940 SS/SD, 1941 – 1944 Amtsleiter Gestapo Krakau, 1944 Abwehroffizier Ic „Bandenbekämpfung“ Laibach. Nach 1945 keine Wiederverwendung.
Johann Schmer, gelernter Schuhmacher aus Weißenberg im Landkreis Amberg, zog es nach dem Ersten Weltkrieg schnell zur Polizei. Seit 1933 Mitglied der NSDAP wurde Schmer zuerst der Bayerischen Politischen Polizei, dann der Gestapo zugewiesen. In Polen war er Gestapochef in Lublin, dann Amtsleiter Gestapo in Krakau. Und trotzdem gelang es ihm, sich nach 1945 bei schwacher Beweislage einer Strafverfolgung zu entziehen. Noch in den 1960er Jahren zeichnete er von sich ein Bild, wonach er nicht geahnt habe, was um ihn herum geschah. Sein Biograf Wolf-Ulrich Strittmatter charakterisierte das als „pathologisch gutes Gewissen“.
Beschrieben in:
– THT 14, S. 303-320

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