Josef Seuß
* 3. März 1906 in Nürnberg, † 28. Mai 1946 in Landsberg am Lech. Schreiner, 1932 SS, 1932 NSDAP, 1933 SS-Sturmmann, Wachmannschaft KZ Dachau, Mai 1934 Kommandantur, Telefonist. 1938 SS-Hauptscharführer, Aufseher des Kommandanturarrests („Bunker“), 1941– 8/ 1942 Kommandoführer des Dachauer Außenkommandos Radolfzell, 1942 Rapportführer und stellvertretender Schutzhaftlagerführer. 12/1942 KZ Natzweiler-Struthof, Kommandoführer mehrerer KZ-Außenkommandos: 1942–1943 Obernai; 1944 Schömberg, Erzingen, Bisingen, Dautmergen („Unternehmen Wüste“), 11/ 1944 Kommandanturstab Natzweiler, Guttenbach, 12/1945 „Dachau-Hauptprozess“, in Landsberg hingerichtet.
Die Gebrüder Josef und Wolfgang Seuß gehörten als Absolventen der „Dachauer Schule“ zu den besonders „gefühllosen und unbarmherzigen“ Angehörigen der Konzentrationslager-SS. Arbeitslos seit 1928 erhielten beide von der SS einen sicheren Arbeitsplatz mit „nahezu unbegrenzter Machtstellung gegenüber Tausenden von Häftlingen, die ihrem Kontroll- und Strafregime ausgeliefert waren“, wie ihr Biograf Markus Wolter schreibt. Ihr Tun widerspiegelt sich in ihren Spitznamen: „Zack-Zack“ der eine, „Kreatur“ der andere. Beide wurden nach 1945 für ihre Verbrechen zum Tode verurteilt; vollstreckt wurde das Urteil nur an einem der Brüder.
Beschrieben in:
– THT 17, S. 354-370
