Karl Braßler

Von | 28. September 2024

Karl Braßler
* 27. April 1897 in München, † 17. Juni 1962 in Götting (Bad Aibling). 1919 NSDAP-Eintritt (Parteinummer 1292); 1924 Geschäftsführer Völkischer Block Augsburg, wüster antisemitischer Propagandist, NSDAP-Wiedereintritt 1.10.1930 (Mitgliedsnummer 334.060, bis 1943); Ortsgruppenleiter in Berlin (bis 1934), Privat-Zoologe, 1939 Umzug nach Götting (Bad Aibling), 1943 wegen Streit um den Mitgliedsbeitrag aus der NSDAP ausgeschlossen, ab ca. 1952 bis zum Tod 1962 Kreisheimatpfleger des Bezirks Bad Aibling, Archivpfleger des Landkreises, Leiter des Heimatmuseums, Redaktionsleiter „Der Mangfallgau“.
Viele Jahre ist geschwiegen worden über die nationalsozialistische Vergangenheit des Kreisheimatpflegers von Bad Aibling bis 1962, Karl Braßler. Dass der Mann zeitlebens ein maßloser Antisemit war, überzeugt davon, „absolute Gewissheiten“ (so sein Biograf Dirk Walter) zu verbreiten, wurde beschönigt oder ganz ignoriert, obwohl eigentlich alle wussten: „Braßler fehlte in jeder Hinsicht Toleranz und Akzeptanz von Pluralismus.“ Diese generelle Einschätzung gilt auch im Nachhinein, selbst wenn Braßler sich in seinen späten Jahren ganz auf die Zoologie bzw. die Ortgeschichte seines letzten Wohnortes konzentrierte und dadurch weniger unduldsam erschienen sein mag.
Beschrieben in:
– THT 18, S. 38-48

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