Karl Ehmann
(1896–1981), SS-Mann, ohne Ausbildung, 1923/28 NSDAP, 1928 SS, zuletzt Obersturmführer, 1929 arbeitslos, „Schläger“, Mörder des Augsburger KPD-Vorsitzenden, 1943 Waffen-SS, 1950 acht Jahre Zuchthaus, 1955 entlassen.
Vom Leben sehr benachteiligt, lange Zeit arbeitslos bzw. Gelegenheitsarbeiter und schon bald mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, erhielt Karl Ehmann nur einmal im Leben eine echte Chance, als die Augsburger Nazis Männer fürs Grobe suchten. Aus dem politischen Gewalttäter wurde schließlich ein KZ-Scherge und Mörder, der sogar vor Angriffen auf Vertreter der Augsburger Justiz nicht zurückschreckte. Dank seiner neuen Freunde, so sein Biograf Hubert Seliger, brachte es Ehmann zu bescheidenem Aufstieg, zunächst Hausmeister an der Barfüßer-Schule in Augsburg, wurde er ab 1937 wurde bis 1945 mit dem Posten eines Futtermeisters an der NS-Ordensburg Sonthofen belohnt. Anders als viele NS-Verbrecher wurde Ehmann schon bald nach Kriegsende von der bundesdeutschen Justiz vor Gericht gestellt und zu acht Jahren Haft verurteilt.
Beschrieben in:
– THT 11, S. 56-73
