Dr. Karl Epting
(1905-1979), Leiter Deutsches Institut Paris 1940-1944, ca. 1954 bis 1960 Lehrer in Stuttgart-Vaihingen, 1960-1969 Oberstudiendirektor in Heilbronn. Antisemitischer Propagandist, Kunstraub in Frankreich
Dr. Karl Epting war nach 1945 ein im konservativen Milieu geschätzter Lehrer und Schulleiter, für den seine ehemalige Schule in Heilbronn noch 2005 eine Feier zum 100. Geburtstag veranstaltete. Wenn überhaupt, dann dürfte keine Rolle gespielt haben, was sein Biograf Joo Peter berichtet: Dass Epting von 1940 bis 1944 in Paris für die Überwachung und Zensur des französischen Schul- und Hochschulwesens zuständig war, für die Verfolgung missliebiger Lehrkräfte, vor allem aber auch für Kunstraub und „Rassenhygiene“ bis hin zur Aufforderung an die Militärverwaltung, jüdische Kinder von anderen Schülern „abzusondern“. Seit 1952 durfte Epting wieder unterrichten, zuerst in Stuttgart-Vaihingen. Mit Schülern der 68er-Generation hat er sich später am Theodor-Heuss-Gymnasium Heilbronn legendäre Kämpfe geliefert.
Beschrieben in:
– THT 10, S. 113-124
