Dr. Max Eyrich
(1897-1962), Dr. med., 1934-45 Landesjugendarzt, 1950-1961 baden-württembergischer Landesjugendarzt
Der Psychiater Dr. Max Eyrich war bereits 1934 als „Landesjugendarzt“ in Württemberg „für das Fürsorgeerziehungswesen“ zuständig. Trotzdem wurde er 1950 erneut zum „Landesjugendarzt“ ernannt. Dass er in NS-Zeiten nach rassistischen Gesichtspunkten Jugendliche zu geborenen Verbrechern und Asozialen stempelte, die natürlich auch zu sterilisieren waren, in Zusammenarbeit mit Stähle und Mauthe in Krankenmorde verwickelt war, mit dem sog. „Zigeunerforscher“ Robert Ritter kooperierte, behinderte Kinder zur Ermordung in sog. Kinderfachabteilungen einwies, und das alles laut Aktenlage immer in „inkriminierender Diktion“, war für seine Nachkriegskarriere ohne Bedeutung. Karl-Horst Marquart zeigt auf, wie Eyrich dank gut funktionierender Seilschaften 1947 vom Hauptschuldigen zum Entlasteten geworden ist.
Beschrieben in:
– THT 10, S. 125-138
