Karl Fiehler
* 31. August 1895 in Braunschweig, † 8. Dezember 1969 in Dießen (Ammersee). Städtischer Beamter (Fiskalreferat, Lebensmittelkartenamt, Gemeindezeitung); „Alter Kämpfer“ und NSDAP-Stadtrat in München (seit 1924); Leiter des Hauptamts für Kommunalpolitik (1932-1945); Reichstagsabgeordneter (1933-1945); Münchner Oberbürgermeister (1933-1945); SS-Mitglied (zuletzt Obergruppenführer); nach 1945 Internierung; von der Hauptspruchkammer München in Gruppe II „Belastete (Aktivisten)“ eingereiht; letzte Berufsjahre als Buchhalter.
„Furchtbar, so eine Type“, notierte Joseph Goebbels 1936 nach einem Besuch bei seinem Führer. Er meinte damit Karl Fiehler, der Münchner Oberbürgermeister, der seine herausgehobene Stellung wohl vor allem der Tatsache verdankte, dass er nach dem Hitlerputsch 1923 gemeinsam mit Hitler in Landsberg einsaß. Als kleinem städtischen Beamten war es ihm danach gelungen, zusammen mit Christian Weber und Adolf Wagner ein kommunales „Triumvirat des Bösen“ zu bilden, so sein Biograf Andreas Heusler, „das sich in herzlicher Abneigung umkreiste“. Im Grunde galt Fiehler als „mediokrer Charakter“ mit zwar unbestreitbarer kommunalpolitischer Kompetenz, aber eben keinesfalls darüber hinaus.
Beschrieben in:
– THT 16, S. 147-159
