Dr. Max Frauendorfer
* 14. Juni 1909 in München, † 25. Juli 1989 in Tutzing. Jurist, 1928 NSDAP + SS (zuletzt: 1935 Obersturmbannführer), ab 1934 Reichsschulungsleiter der NSDAP, 1936 Hauptamtsleiter im Reichsrechtsamt der NSDAP sowie Hauptschriftleiter „Deutsche Verwaltung‘ seit 1937 Referent für Organisationsfragen in der Reichswirtschaftskammer, 1939-1942 Leiter der Abteilung bzw. Hauptabteilung Arbeit der Regierung des Generalsgouvernements, in dieser Funktion 1940-1942 zuständig für den Arbeitseinsatz der jüdischen Bevölkerung, seit 1941 Reichstreuhänder der Arbeit, 1943-1945 Soldat, 1953 Rechtsanwalt, leitender Angestellter bei der Allianz Versicherungs-AG, 1956 CSU, 1961-1963 stellvertretender Landesschatzmeister.
Max Frauendorfer, geboren 1909, gehörte zu jenen vielversprechenden Jungjuristen, denen im „Dritten Reich“ das Tor zur Karriere weit offenstand. Schon mit 19 Jahren zum „Alten Kämpfer“ der NSDAP geworden bewährte er sich nach 1933 in verschiedenen herausgehobenen Funktionen, bis er 1939 Präsident des Hauptamtes Arbeit im Generalgouvernement wurde, zuständig für die „Erfassung, Rekrutierung und Verteilung von insb. jüdischen Arbeitskräften“, wie sein Biograf Thomas Schlemmer schreibt. Nach 1945 beeindruckte er durch „ausgesprochen selbstbewusstes“ Auftreten und bezeichnete sich gar als „Angehöriger der Widerstandsbewegung“. Rechtsanwalt Frauendorfer schaffte es so u.a. auch, zum Direktor einer Versicherung aufzusteigen. Parallel wäre er gerne Bundestagsabgeordneter geworden, scheiterte dann aber, trotz wohlwollender Förderung durch Franz Josef Strauß, an den Verantwortlichen in der Münchner CSU.
Beschrieben in:
– THT 16, S. 160-173
