Karl Schmidt
* 12. Dezember 1905 in Heiligenstadt i. OFr., † 7. Juni 1983 in Heiligenstadt (Ldkrs. Bamberg). 1914/21 in der elterlichen Landwirtschaft, 1921/27 Maurer, 1928 Bautechniker in Lindau und Nürnberg, 1930 arbeitslos, 1931 eigenes Baugeschäft in Heiligenstadt, 1929/45 NSDAP, 1930 Gründung NSDAP-Ortsgruppe Heiligenstadt: Ortsgruppenleiter, 1931/32 Motor-SA (später NSKK) in Nürnberg, 1933/45 Kreisleiter Ebermannstadt, 1940/41 Waffen-SS (Frankreich, Polen), 1945 Flucht aus Ebermannstadt in den Landkreis Landshut, Selbstanzeige in Forchheim, 1945/48 Internierung Moosburg und Dachau, 1948/49 Untersuchungshaft St. Georgen-Bayreuth, 1949 ein Jahr Gefängnis wegen schweren Landfriedensbruchs, 1950 Revision: zehn Monaten Gefängnis, Hauptspruchkammer Nürnberg: Belasteter Gruppe II.
Karl Schmidt, Kreisleiter von 1933 bis 1945 in Ebermannstadt, gehörte in seiner grundsätzlichen Zurückhaltung in öffentlichen Belangen zu den absoluten Ausnahmeerscheinungen der oberfränkischen NSDAP; auch in der Presse „trat (er) kaum in Erscheinung.“ Als junger Mann war er noch „unermüdlich durchs Land“ getourt und dadurch bekannt geworden, wie sein Biograf Manfred Franze schreibt. Doch seit 1931 lebte der Maurer und Bautechniker als Selbständiger von seinem Baugeschäft in Heiligenstadt; die Kreisleitung betrieb er bis 1945 ehrenamtlich. Nach Kriegsende wurde er glimpflich behandelt, denn er sei, so der „Fränkische Tag“, „zwar ein guter Nazi, aber kein Fanatiker gewesen.“
Beschrieben in:
– THT 20, S. 234-247
