Max Sollmann
* 6. Juni 1904 in Bayreuth, † 27. Mai 1978 in München. Kaufmann und Verwaltungsbeamter, 1920/23 Freikorps Epp, Bund Oberland, 1923 Teilnehmer am Hitlerputsch, 12/1922 bzw. 4/1926 bzw. 1937 NSDAP, 1929/34 in Kolumbien, 1937 SS (zuletzt: Oberführer) + Lebensborn e.V., ab 1939 beim Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums, 1940/45 Geschäftsführer des Lebensborn e.V., 1950 entnazifiziert (zuletzt: Stufe III: Minderbelasteter).
Max Sollmann war als Geschäftsführer für den Lebensborn e.V. tätig, einen mit der SS verbundenen Verein, „dessen Ziel es war, auf der Grundlage der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Gesundheitsideologie die Erhöhung der Geburtenziffer ,arischer ́ Kinder herbeizuführen.“14 Also: „Deutsche Frauen und Mädelguten Blutes“ sollten möglichst viele Kinder gebären, während vermeintlich „schlechte“ Kinder wie auch immer zu diskriminieren seien; auf ihr Fortkommen oder Leben kam es im Weiteren nicht an. Hinter Lebensborn e.V. steckte die Idee einer natürlichen Ungleichheit der Menschen, mit anderen Worten: purer Rassismus. Als Sollmann 1948 vor einem amerikanischen Gericht stand, kam dieses zum skandalösen Ergebnis, der Verein Lebensborn habe karitativen Zwecken gedient; man könne Sollmann nichts vorwerfen. 1953 ist er in München endgültig in die Gruppe III (Minderbelastete) eingereiht worden.
Beschrieben in:
– THT 20, S. 248-260
