Michael Völkl
* 13. Juli 1892 in Amberg, † 20. Mai 1945. Schuhmacher und Lederzuschneider, nach dem 1. Weltkrieg 25% kriegsbeschädigt, ab 1921 Polizist (Kriminalwachtmeister, Kriminalkommissär) bei der Stadt Würzburg. 1941 Leiter der Abt. II/2 der Gestapo Würzburg, 1/1943 stv. Leiter der Gestapo Würzburg, de facto dort „mächtigster Mann“.
Als de facto „mächtigster Mann“ der Gestapo in Würzburg wurde zu NS-Zeiten oft Michael Völkl genannt, formell zuletzt ihr stellvertretender Leiter. Ursprünglich war er als frühes Mitglied der SA Würzburger Stadtpolizist in der Kriminalabteilung geworden; dabei engagierte sich in der ab 1929 verstaatlichten Polizei zunehmend gegen Kommunisten. Seine Kenntnisse der Würzburger Verhältnisse galten als „phantastisch“, wie sein Biograf Herbert Schott anmerkt. „Grundsätzlich“ und gerade auch gegenüber Juden galt er als „unberechenbar“, mitverursacht auch wegen seines hohen Alkoholkonsums. 1941 wurde er zum „Hauptorganisator der Judendeportationen aus Mainfranken“. 1945 nahm er sich das Leben.
Beschrieben in:
– THT 19, S. 266-279
