Dr. Oskar Dengel
* 27. Dezember 1899 in Waldbüttelbrunn/Krs. Würzburg, † 12. März 1964 in Würzburg. Jurist und Verwaltungsbeamter, 1929 Regierungsrat im Bezirksamt Alzenau. 1934 Stadtrat in Würzburg, dort 1935 Zweiter Bürgermeister, 1939 Reichskommissar für Warschau, 1942/44 Vizepräsident der Regierung Mainfrankens, 1944 Regierungsvizepräsident Aussig/Sudetengau (= Ústí nad Labem). 1948 Auslieferung nach Polen, 1951 verurteilt, 1956 Entlassung nach Deutschland.
Der Jurist Dr. Oskar Dengel war im besetzten Polen eine ganz besonders unangenehme Erscheinung: ein brutaler Herrenmensch, von seinem Biografen Markus Roth als ausgesprochener „Polenhasser“ eingestuft. Und trotzdem wirkt der seit 1939 amtierende Warschauer Stadthauptmann, der es später noch bis zum unterfränkischen Regierungsvizepräsidenten bringen sollte, in Vielem erschreckend normal. Dabei repräsentierte er exemplarisch die nazistischen Neuordnungspläne in einem germanisierten Polen.
Beschrieben in:
– THT 19, S. 52-60
