Otto Abt
(1884-1956), Kriminalsekretär, 1944 Leiter des Fahndungstrupps der Kriminalpolizei bei der Polizeidirektion Heilbronn am Neckar
Es ist das Verdienst von Udo Grausam, mit dem Heilbronner Kriminalbeamten Otto Abt erstmals einen Täter dingfest zu machen, dessen Spuren heute nur noch schwer erkennbar sind. Der Artikel zeigt beispielhaft auf, wie auch bei schwieriger Quellenlage sichere Aussagen getroffen werden können, wobei allerdings manche Frage wegen fehlender Dokumente offen bleiben muss. Fest steht, dass Abt am 9. Mai 1944 aus nichtigem Anlass, nämlich zur „vorbeugenden Verbrechensbekämpfung“ eine 28-jährige Sinti mit ihren drei Kindern nach Auschwitz deportieren ließ und damit der Ermordung zuführte. Dieses Verhalten hat er 1956 mit Hilfe der Polizei larmoyant schöngeredet, selbst dann noch, als ihr überlebender Pflegevater vergeblich wenigstens auf sog. „Wiedergutmachung“ pochte.
Beschrieben in:
– THT 8, S. 30-52
