Dr. Ottokar Lorenz
* 24. Mai 1905 in Coburg, † 18. April 1994 in Saarbrücken. Wirtschaftshistoriker und Schriftsteller. 1923 SA, 1925 NSDAP-Mitglied Nr. 546, Bis 1939 Funktionär der Hitlerjugend und des NS-Studentenbundes. 1923 NSDAP + SA, Teilnehmer am Hitlerputsch 1923. Mitarbeiter, zuletzt Geschäftsführer im „Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschland“.
Dr. Ottokar Lorenz, der in sich selbst einen „Karl-Marx-Spezialisten“ sah, weil er herausgefunden haben wollte, dass Marx „möglicherweise bewusst“ die Geschäfte des Weltkapitals besorgte, konnte mit dieser These auch im NS-nahen Umfeld kaum reüssieren und blieb letztlich als untergeordneter Mitarbeiter in Walter Franks „Reichsinstitut für die Geschichte des neuen Deutschland“ hängen. Es gelang ihm trotz beachtlicher finanzieller Förderung nicht, sein Vorhaben, eine nationalsozialistische Volkswirtschaftslehre zu schreiben, auch umzusetzen. Von 1932 bis 1939 hat er als Leiter des wirtschaftspolitischen Referats der Reichsjugendführung im Range eines Gebietsführers der Hitlerjugend sein Auskommen gefunden. Im Wesentlichen versorgte der gebürtige Coburger die HJ mit Informationen aus dem Führerhauptquartier. Sein Leben nach 1945 bis zu seinem Tod 1994 in Saarbrücken ist nach wie vor unbekannt.
Beschrieben in:
– THT 20, S. 191-196
