Pauline Kneissler
(1900-?), Krankenschwester (u. a. Grafeneck, Hadamar, „im Osten“, Kaufbeuren)
Frauen spielen in THT eine vergleichsweise untergeordnete Rolle, was daran liegt, dass der Nationalsozialismus weit überwiegend die Angelegenheit von Männern war. Die Ausnahmen bestätigen insofern nur die Regel: Die in der Ukraine geborene „Volksdeutsche“ Pauline Kneissler, u.a. nach Grafeneck verpflichtete Krankenschwester, erwies sich rasch als williges Werkzeug bei Krankenmorden. An den Tötungen war sie eigenhändig beteiligt. Ihre Biografen Isolde Wolf und Michael von Cranach betonen insbesondere ihren Einsatz 1944/45 in Kaufbeuren-Irsee, wo sie mindestens 254 Patienten durch überdosierte Medikamente tötete. Als sie später inhaftiert wurde, glaubte sie immer noch, keine Strafe verdient zu haben.
Beschrieben in:
– THT 3, S. 110-118
