Richard Korherr
(30.10.1903 Regensburg – 24.11.1989), Nationalökonom, Statistiker. Statistisch-wissenschaftliches Institut beim Reichsführer SS, 1937 – 1945 NSDAP, 1943 Korherr-Bericht Endlösung der Judenfrage. Nach 1945 kein Strafverfahren.
Richard Korherr, den Verfasser des sog. Korherrberichts, nennt sein Biograf Christian Eckl den Prototypen eines Schreibtischtäters. Dabei musste sich der in Regensburg geborene Korherr, Leiter der statistischen Abteilung im SS-Hauptamt und, ohne SS-Mitglied zu sein, dem Reichsführer SS Heinrich Himmler direkt unterstellt, für sein Verhalten nach 1945 nie vor Gericht verantworten. Er war ab Dezember 1940 „Inspekteur für die Gesamtstatistik aller Einheiten und aller Dienststellen“ der SS und verfasste 1943 mit dem Bericht „Die Endlösung der Europäischen Judenfrage“ deren Geschichte. Emotionslos berichtet er dort über 1.421.467 „Durchschleusungen“. Trotz seiner Loyalität wurde er nach SS-internen Intrigen im Sommer 1943 kaltgestellt, was ihm nach 1945 half, sich selbst als unbelastet darzustellen.
Beschrieben in:
– THT 14, S. 188-209
