Thea von Harbou

Von | 3. August 2025

Thea von Harbou
* 27. Dez. 1888 in Tauperlitz (heute: Döhlau) bei Hof, † 1. Juli 1954 in Berlin-Charlottenburg. Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Filmregisseurin („Großbürgerin, Millionärin, Villenbesitzerin, mondäne Filmdiva, Teil der Berliner Schickeria, Arbeitgeberin“), 1940 NSDAP.
Die bei Hof geborene Filmregisseurin und Schriftstellerin Thea von Harbou, als mondäne Diva Teil der Berliner NS-Schickeria, gehörte mit 32 Romanen und 75 Filmdrehbüchern zu den erfolgreichsten Literatinnen ihrer Zeit und brachte es in NS-Tagen zur Millionärin. Zeitlebens im rechten Lager daheim und seit 1940 Mitglied der NSDAP, dabei geprägt von militanter Befürwortung des Krieges und gleichzeitigem massivem Antikommunismus, kannte sie vor Ort „Gott und die Welt“, darunter Hitler und Goebbels, und war, was man heute eine Influencerin nennen könnte. Die Qualität ihrer Schriften ist zweifelhaft; ihr Biograf Jörg Becker spricht von „Kitsch und Trivialliteratur“ bei ausgeprägtem „Exotismus“. Sie glänze durchgehend mit systemaffirmativen Stereotypen und rückwärtsgewandten Vorurteilen. Den NS-Staat half sie durch entsprechende Filmdrehbücher zu rechtfertigen; sie beschworen „reaktionäre Utopien“ und „eine reaktionäre Moderne“.
Beschrieben in:
– THT 20, S. 94-114

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