Philipp Rupprecht

Philipp Rupprecht
* 4. September 1900 in Nürnberg, † 4. April 1975 in München. Hilfsarbeiter, Kellner, 1920-1925 in Argentinien, seit 1925 antisemitischer Karikaturist beim „Stürmer‘; 1929 NSDAP, 1930 SS, nach 1945 im Spruchkammerverfahren Hauptschuldiger der Gruppe I, dreieinhalb Jahre Internierungslager Eichstätt, nach 1950 lautstark lamentierender Kunstmaler und Dekorateur in Starnberg, Bad Cannstatt und München.
Philipp Rupprecht, Karikaturist des „Stürmer“, hat unzählige menschenverachtende Zeichnungen hergestellt. Noch nach 1945 fand er das unter Berufung auf die Rede- und Pressefreiheit für völlig in Ordnung. Doch so wie Worte hate-speech sein und Anlass für Morde werden können, verhält es sich auch mit die Realität verdrehenden, verschwörungsideologisch diskriminierenden Karikaturen, um ein gewünschtes Feindbild zu inszenieren. Rupprechts Zeichnungen sind für die Täter identitätsstiftender Bestandteil beim Menschheitsverbrechen Holocaust gewesen. Seinem Biografen Mark M. Hull verdanken wir jetzt neben dem Lebenslauf von „Fips“ insbesondere auch eine Chronologie der vergeblichen Versuche Rupprechts, sich im Nachhinein für seine aufstachelnden Angriffe gegen die Menschenwürde und gegen die Normen des zivilisierten Zusammenlebens selbst zu entlasten.
Beschrieben in:
– THT 15, S. 207-216

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